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San Severino

San Severino di Centola: Die Geisterstadt

An faulen Frühlingsabenden, entweder, um sich einfach von kalten Schauern überrieseln zu lassen oder, um sich in der Umgebung umzuschauen, war unser Ziel oftmals San Severino, das verlassene Dorf. Es kursierten seltsame Geschichten und die seltsamste war, dass der Grossteil der Bevölkerung durch eine schlimme Epidemie vernichtet wurde und die wenigen Überlebenden den felsigen Heimatort verlassen mussten. Also ein verfluchter Platz, aber genau das Richtige, um unheimliche Emotionen hervorzurufen und die wir manchmal brauchen.

Allerdings sind die Gründe für das Verlassen von San Severino weniger brutal-romantisch. Auf Grund ständiger Erdrutsche und um näher an der Strasse zu sein, entschlossen sich die Bewohner, endgültig ins Tal zu ziehen, in neü, bequemere Häuser. Heutzutage ist San Severino di Centola eines der attraktivsten antiken Dörfer des Cilento.

Nun ist es allerdings auch interessant, zu erfahren, was die ehemaligen Bewohner dazu veranlasste, gerade diesen steilen, unzugänglichen Felsen auszusuchen, der steil über der sogenannten “Gola del Diavolo” (Teufelsschlund), wo der Fluss Mingardo durch schroffe hohe Felswände der Berge Bulgheria und Fontanelle durchfliesst, aufragt.

San Severino wurde um das Jahr 1000 gegründet und war ein echtes Meisterwerk von Militärstrategie. Auf dem Gipfel eines Felsens stand ein Langobarden türm, von dem es heute nur spärliche Überreste gibt. Er war wahrscheinlich so hoch, um die Handelsstrassen vom Meer ins Innere und umgekehrt zu überwachen. Um sich noch besser verteidigen zu können, wurde auch ein Kastell steil über dem Mingardo Fluss erbaut. Die Feinde konnten diese Festung nicht einnehmen, die ausserdem mit den Küstentürmen und den Burgen von Roccagloriosa, der Molpa und Camerota in Kontakt waren.

Der Weg nach oben ist gut begehbar und gut markiert. Auf der kleinen Piazza vor der Kapelle Santa Maria degli Angeli angekommen, beweist das Panorama, wie die Bewohner hier ihre Macht und Kontrolle ausüben konnten. 

Ein Erkundungsbesuch nach San Severino ist auf jeden Fall zu empfehlen, und eventuell lohnt es sich auch, einen nächtlichen Besuch abzustatten,  auf der Jagd nach......Gänsehaut!?

Die Dörfer des Cilento